Praxis für Neurologie und Sportmedizin
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  • Bringen Sie neben Ihrer Versichertenkarte auch alle Krankenunterlagen (inklusive Medikamentenplan, MRT-, CT- und Röntgenbilder) zum Termin mit.
  • Nur Patienten haben Zutritt zur Praxis – Angehörige müssen außerhalb der Praxis bleiben, dürfen aber mit ins Arztzimmer.
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Was ist Neurologie?

Neurologen sind keine Psychiater

In Mitteleuropa spaltete sich die Neurologie in den 70er Jahren von der Psychiatrie ab. Historisch gesehen waren die beiden Disziplinen ein Fach, nämlich das der Nervenheilkunde:
Die früher verstoßenen Prostituierten, Verrückten und Verbrecher wurden seit dem Mittelalter gemeinsam in den Zuchthäusern aufbewahrt, bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Verrückten als krank erkannt wurden und in die Irrenanstalten kamen. Die meisten Kreisirrenanstalten wurden im 20. Jahrhundert in Psychiatrische Landeskrankenhäuser oder Bezirkskrankenhäuser umbenannt. Eine "Isolierung auf dem Lande" und am Rand der Städte ist heute noch zu erkennen. Viele Landkreise sind um eine Dezentralisierung und Schaffung eigener psychiatrischen Abteilungen bemüht.

Mit Fortschreiten der Wissenschaft wurde erkannt, dass es sich bei den vermeintlich Irren um zweierlei Arten von Kranken handelt:
• solche bei denen es ohne feststellbare Schäden zu psychischen Symptomen kommt (Psychiatrie) und
• solche, bei denen Hirn, Rückenmark, periphere Nerven oder Muskeln geschädigt sind und es zu körperlichen Symptomen kommt (Neurologie).

Im Verlauf der Jahrhunderte wurde das Nervensystem als eigenständiges Organ identifiziert. Bedeutende Neurologen waren gleichzeitig Pathologen wie z.B. Alois Alzheimer. Mit der Entwicklung des EEGs (Elektroenzephalographie) konnte die Funktion des Gehirns in Form von Hirnströmen aufgezeichnet werden. Die Elektroneurographie (ENG) und die Elektromyographie (EMG) ermöglichten das Messen einzelner Nerven und Muskeln. Schäden waren somit nachweisbar geworden. Als ab 1980 die Computertomographie und etwas später die Kernspintomographie entwickelt wurden war es immer leichter Veränderungen im Hirn und Rückenmark am Lebenden zu erkennen. Die Abspaltung von der Psychiatrie war somit endgültig vollzogen. Die Verquickung zur Psychiatrie ist heute jedoch noch relevant, da es einige neurologische Krankheiten gibt, die psychiatrische Symptome aufweisen. Allerdings zeigt die Neurologie auch viele Überschneidungen zur Inneren Medizin und der Orthopädie.

Multiple Sklerose, Parkinson, Epilepsie, Demenz, Schlaganfall, Hirntumoren, Nervenschmerzen, Migräne, Schädel-Hirn-Trauma, Nervenquetschungen, Rückenleiden, Bandscheibenvorfall etc. zählen heute  nicht mehr zu den Geisteskrankheiten, sondern eben zu den organischen Krankheiten des Nervensystems, der Neurologie.

Die Neurologie macht seit 25 Jahren eine rasante Entwicklung: Zuerst gelang der Nachweis vieler organischer Krankheiten und deren Entstehungsmechanismen. Viele neurologische Krankheiten können gelindert werden, aber leider kann die Mehrzahl (noch) nicht geheilt oder gar nur schlecht medikamentös behandelt werden. Fortschritte kommen ständig hinzu. Die Epilepsie z.B. war vor 100 Jahren erstmals und mit wenig Erfolg behandelt worden. Heute sind 99% der Patienten mit Medikamenten anfallsfrei zu bekommen.

Wer zum Neurologen geht, geht nicht zum Psychiater!